Auch im Lederworkshop war Geschick und Kreativität gefragt. Verschiedene Kunstwerke aus Leder sind über die Tage hinweg entstanden.
Für eine Ledertasche wurde zunächst ein Schnittmuster ausgesucht, dieses mit Kreide aufs Leder übertragen und das Leder dann vorsichtig ausgeschnitten:
Dann wurde geklebt, mit speziellem Werkzeug gelocht und schließlich mit gewachstem Faden genäht:
Verziert mit Perlen und versehen mit Druckknöpfen oder Schnallen, entstanden so einige schöne Täschlein:
Neben den Taschen sind dann noch weitere Schmuckstücke wie Gürtel und Armbänder entstanden:
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Einige Kinder unserer Familien wissen nicht, was der Grund ist, der sie regelmäßig zu unseren Familienfreizeiten bringt. Leider ist es immer noch der Fall, dass HIV-Infizierte von der Gesellschaft ausgegrenzt werden und viele Betroffene aus Scham oder Angst über ihre Infektion schweigen. Meist wissen die eigenen Kinder bis ins mittlere Teenie-Alter nicht, dass ihre Eltern (und manchmal auch sie selber) positiv sind. Nun sind kurz vor dieser Freizeit ein paar unserer mittlerweile Jugendlichen von ihren Eltern aufgeklärt worden und so hat Elke, die für die Aidshilfe Heidelberg Schulpräventionen macht, eine klassische HIV/Aids-Präventionsveranstaltung für die frisch Aufgeklärten angeboten, wie sie sie regelmäßig mit Schulklassen durchführt.
So haben die Jugendlichen von umprogrammierten Helferzellen, von regelmäßigen Arztbesuchen zur Kontrolle der Viruslast, von Ansteckungswegen, von Schutzmöglichkeiten, von Medikamenten und ihrer Wirksamkeit, von möglichen Resistenzen bei unregelmäßiger Medikamenteneinnahme, von der Lebenserwartung dank immer besser werdender Therapie, von der Geschichte der Entdeckung des Virus und den ersten Selbsthilfevereinen, gegründet meist von Schwulen, und von der Gründung von A+K mit dem Schwerpunkt Familien und Kinder, erfahren. Zum Beispiel zu wissen, dass sieben Liter Spucke auf einmal nötig sind, die komplett geschluckt oder in eine offene Wunde gekippt werden müssten, um sich anzustecken, und wie viele Sekunden die Viren außerhalb des Körpers überleben, ist sehr hilfreich, um die Angst davor zu verlieren, eine HIV-positive Person zu berühren oder generell normal mit ihr umzugehen. Elke hat das Ganze sehr informativ vermittelt und alle aufkommenden Fragen beantwortet, so dass den gerade Aufgeklärten die womögliche Angst um ihre Eltern direkt genommen werden konnte.
Danke Elke!
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